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Atomkraftgegner hoffen auf Ende der Kooperation mit Russland

Umweltschützer protestieren vor der Brennelementefabrik in Lingen immer wieder gegen Uranlieferungen aus Russland. (Archivbild) / Foto: Lars Klemmer/dpa
Umweltschützer protestieren vor der Brennelementefabrik in Lingen immer wieder gegen Uranlieferungen aus Russland. (Archivbild) / Foto: Lars Klemmer/dpa

Die EU-Kommission plant, die Einfuhr von Uran aus Russland zu beschränken. Für Atomkraftgegner ist dies ein gutes Signal. Sie haben eine dringende Bitte an die neue Bundesregierung.

Atomkraftgegner hoffen auf ein Ende der Zusammenarbeit zwischen der Brennelementefabrik im emsländischen Lingen und russischen Atomkonzernen. «Der beantragte Einstieg der russischen Atombehörde Rosatom in die Brennelemente-Fertigung in Lingen steht in eklatantem Widerspruch zu den begrüßenswerten Zielen der EU-Kommission», sagte Bettina Ackermann von der Anti-Atom-Organisation Ausgestrahlt. Die neue Bundesregierung müsse die Genehmigung für dieses Projekt verweigern.

Die EU-Kommission will die Einfuhr von russischem Gas in die Europäische Union bis Ende 2027 vollständig verbieten. Im Juni sollen den Mitgliedsstaaten dafür konkrete Maßnahmen vorgelegt werden, wie aus einem in Straßburg vorgestellten Plan hervorgeht. Im Bereich der Kernenergie will die Kommission Vorschläge für Maßnahmen gegen russische Einfuhren von angereichertem Uran vorlegen. Zudem sind Beschränkungen für neue Lieferverträge für Uran, angereichertes Uran und andere Kernmaterialien aus Russland in Planung.

2024 kamen fast 69 Tonnen Uran aus Russland in Lingen an

Im vergangenen Jahr waren 68,8 Tonnen Uran aus Russland zur Brennelementefabrik in Lingen geliefert worden. Trotz des russischen Kriegs gegen die Ukraine wuchs die Menge um rund 66 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das niedersächsische Umweltministerium auf Anfrage mitteilte.

«Unser Ziel muss es sein, die Abhängigkeiten von Uran aus Russland zu reduzieren, so wie wir es auch im Koalitionsvertrag vereinbart haben», sagte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) Anfang 2025 und forderte Sanktionen. Geschäfte mit dem «Kriegstreiber» Putin sollten gerade im sensiblen Atombereich unterbleiben, verlangte Meyer mit Blick auf den russischen Präsidenten. Russland wolle seinen Einfluss deutlich steigern. Das sei extrem gefährlich. 

Die Brennelementefabrik in Lingen gehört zum französischen Staatskonzern Framatome. Die in Lingen ansässige Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF), eine Tochtergesellschaft des Framatome-Konzerns, will in der Fabrik auch Brennelemente für russische Reaktortypen herstellen.

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