Im Windpark Söllingen im niedersächsischen Landkreis Helmstedt sind bei Bauarbeiten mehrere Bestattungen in Erdgräbern entdeckt worden. Knochen und Skelette wurden bereits freigelegt. Anhand der Ausgrabungen können neue Erkenntnisse zur Bestattungssitte der Urgeschichte gewonnen werden, wie der Landkreis mitteilte.
Auf der Anhöhe südlich von Söllingen waren beim Baggern sechs oder mehr Bestattungen entdeckt worden. Es handele sich um Erdgräber und um mindestens zwei bis drei Bestattungen mit Steinschutz und Steineinbauten. Unter den Steinpackungen liegen womöglich noch Urnen aus Keramik mit menschlichem Leichenbrand begraben, wie es weiter hieß.
Der Zeitraum wäre aufgrund der Expertise vorangegangener Grabungen in der Region auf die frühe Bronzezeit (21.-17. Jh. v. Chr.) oder die ausgehende Bronze- und frühe Eisenzeit (12.-7. Jh. v. Chr.) einzugrenzen. Das Besondere an diesem Fundplatz sei, dass nur sehr wenige vergleichbare Fundplätze dieser Art bisher untersucht sind. Die Georg-August-Universität Göttingen hat die Federführung in Zusammenarbeit mit der Kreisarchäologie Helmstedt und dem Landesamt für Denkmalpflege.
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