Das Niedrigwasser in der Elbe könnte die Zwangspause des Fährschiffs «Tanja» zwischen Darchau und Neu Darchau noch eine Weile verlängern. Weil sich an der Ostseite zu viel Sand angesammelt hat, trägt ein Bagger seit Tagen Sand aus dem Fluss ab. Die Fähre ist in der Werft in Lauenburg inzwischen repariert, kann aber nicht zurück, weil die Fahrrinne zu wenig Wasser führt.
«Ich hoffe, dass in den nächsten Tagen ein bisschen Wasser die Elbe runterkommt aus Tschechien», sagt Betriebsleiter Andreas Dau, der die Länge des Stillstandes weiterhin nicht abschätzen kann. Schäden am Antrieb der «Tanja» wegen der vielfachen Grundberührung seien inzwischen beseitigt. Er hofft auf finanzielle Mittel für den Bau eines Nachfolgemodells, das 40 Zentimeter weniger Tiefgang hätte, aber bis zu acht Millionen Euro kosten würde.
«Tanja» sei für das wegen des Klimawandels wahrscheinlich häufiger auftretende Niedrigwasser nicht gemacht. 500 Kraftfahrzeuge nutzen sie nach Angaben von Dau täglich, 300 Menschen haben Jahreskarten. «Die Fähre ist für die Leute auf der Seite von Neu Darchau eine Touristenattraktion, im Amt Neuhaus sind viele wegen Arbeitsplätzen auf der anderen Seite von ihr abhängig», sagt er.
Feste Querung würde teuer
Eine mehr als 90 Millionen Euro teure Brücke, die Neu Darchau im Landkreis Lüchow-Dannenberg mit Darchau in der Gemeinde Amt Neuhaus im Landkreis Lüneburg verbindet, hält Dau angesichts der Kosten für überdimensioniert. Der Landkreis befürwortet seit langem eine feste Querung, sie gilt als das größte und wichtigste Infrastrukturprojekt. Man will dem dünn besiedelten Amt Neuhaus, das früher zur DDR gehörte und 1993 wieder eingemeindet wurde, eine bessere Anbindung bieten.
Das Land hat sich wegen des ausufernden Preises dagegen ausgesprochen und setzt auf ein besseres Fährkonzept. Die Fähre «Amt Neuhaus» zwischen Bleckede und Neu Bleckede kann als Ersatz genutzt werden, um die Elbe zu überqueren.
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