Der Stahlkonzern Salzgitter will sich mit einer Wandelanleihe frisches Geld verschaffen und einen Teil seiner Beteiligung am Kupferkonzern Aurubis abstoßen. Die Schuldverschreibungen sollen bis zum Jahr 2032 laufen und einen Nennbetrag von 500 Millionen Euro haben, wie Salzgitter überraschend am Dienstagabend mitteilte. Anleger sollen die Papiere unter bestimmten Bedingungen in Aurubis-Aktien umtauschen können, die anfänglich etwa 7,5 Prozent des Grundkapitals des Kupferkonzerns entsprechen.
Die Salzgitter AG ist mit knapp 30 Prozent größter Aktionär bei Aurubis. An der Börse ist der Kupferkonzern deutlich mehr wert als der Stahlkocher: Insgesamt wird Aurubis dort mit rund fünf Milliarden Euro bewertet. Die Salzgitter AG kommt auf etwa 1,7 Milliarden Euro Marktkapitalisierung.
Grünstahl-Umbau stockt
Mit dem Erlös der Schuldverschreibungen will der Salzgitter-Konzern unter anderem weitere Ausgaben im Zusammenhang mit seinem Grünstahl-Projekt Salcos und Restrukturierungsmaßnahmen bestreiten. Der Salzgitter-Aufsichtsrat hatte Berichten zufolge kürzlich beschlossen, die zweite Stufe seines Grünstahl-Umbaus zu verschieben und erst 2028/29 über den weiteren Fortgang zu entscheiden. Grund seien die verschlechterten wirtschaftlichen und politisch-regulatorischen Rahmenbedingungen, hieß es.
Bisher war geplant, bis 2033 komplett auf grünen Stahl umzustellen und die drei kohlebefeuerten Hochöfen nach und nach durch Anlagen zu ersetzen, die zunächst mit Erdgas und später mit grünem Wasserstoff laufen. Die erste Stufe des Umbaus läuft seit 2023. Deutschlands drittgrößter Stahlkonzern investiert dafür derzeit mehr als zwei Milliarden Euro, davon eine Milliarde Euro, die Bund und Land zuschießen. Die erste Anlage soll 2027 in Betrieb gehen.
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