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Landvolk erwartet durchschnittliche Getreideernte

Die Getreideernte steht in Niedersachsen in wenigen Wochen an.  / Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Die Getreideernte steht in Niedersachsen in wenigen Wochen an. / Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Im Frühjahr blieb vielerorts in Niedersachsen der Regen aus. Für die Getreideernte rechnet das Landvolk dennoch mit einem stabilen Ertrag - der Bauernverband verweist auf mehrere Gründe.

Trotz eines in Teilen extrem trockenen Frühjahrs rechnet das Landvolk in Niedersachsen mit einer durchschnittlichen Getreideernte in diesem Jahr. «Es war insgesamt ein etwas zu trockenes Jahr, andererseits war es auch nicht so heiß», sagte Landvolk-Präsident Holger Hennies in Gronau (Landkreis Hildesheim) vor der in den kommenden Wochen anstehenden Getreideernte. Denn häufige Tage mit Temperaturen über 30 Grad wie etwa 2018 setzen dem Getreide besonders zu. Solchen Hitzestress habe es trotz der Trockenheit bislang kaum gegeben.

Außerdem sei die Anbaufläche etwas größer als im Vorjahr, was für die Ernteerwartungen spreche, sagte Hennies. «Wir rechnen mit einer durchschnittlichen Getreideernte, aber regional sehr, sehr unterschiedlich, weil die Niederschlagsverteilung auch sehr unterschiedlich war.»

Das Frühjahr in Niedersachsen war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) deutlich zu warm und zu trocken gewesen. Mit durchschnittlich 9,9 Grad Celsius war es demnach zwischen März und Mai zwei Grad wärmer als für gewöhnlich in diesem Zeitraum. 

Warum Bewässerung nicht überall hilft

Weil Regen im Frühjahr vielerorts ausblieb, fürchten Landwirte in einigen Teilen Ertragseinbußen. Vor allem auf sandigen Böden, wo Wasser kaum im Boden gespeichert werden kann, sei es durch die Trockenheit zu Schäden gekommen, hieß es. Dort mussten Flächen bewässert werden, um Bestände zu retten. Mit so einer künstlichen Beregnung könnten Landwirte der Trockenheit zwar zum Teil entgegenwirken, sagte Hennies. Da Wassermengen aber begrenzt seien, würden Landwirte eine solche Bewässerung genau abwägen. 

An den meisten Standorten kam der Regen im Mai und Juni nach Angaben des Landvolks noch rechtzeitig für das Pflanzenwachstum. Ein Vorteil der Trockenheit war demnach, dass Landwirte ihre Felder einfacher bearbeiten konnten und Pilzkrankheiten durch fehlende Feuchte weniger vorkamen.

Was die Ernteaussichten für Preise bedeuten 

Wie sich die Preise bei einer durchschnittlichen Erntemenge entwickeln werden, ist nach Angaben des Landvolks kaum abzusehen. Der Verband verweist darauf, dass Getreide weltweit an Börsen gehandelt wird. Von den Weltmarktpreisen leiteten sich am Ende auch die Preise für Erzeuger und Verbraucher ab. Klar sei aber, dass die Getreideversorgung in Niedersachsen gesichert sei - selbst wenn die Ernte doch unterdurchschnittlich ausfallen sollte, teilte das Landvolk weiter mit. Denn rechnerisch werde in Deutschland mehr Getreide produziert als verbraucht.

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