Werder Bremen hat eine überzeugende Bundesliga-Saison erfolgreich beendet. Nach einem 4:1 (2:0)-Sieg beim 1. FC Heidenheim stehen die Bremer auf Platz acht der Abschlusstabelle. Nur zwei Punkte fehlten am Ende zur erhofften Europapokal-Qualifikation. Trotzdem spielte Werder mit 51 Zählern die beste Bundesliga-Saison seit 2019.
«Wir wollten einen guten Abschluss haben. Und der ist uns auch gelungen», sagte Marvin Ducksch. «Es war eine richtig gute Saison von uns. Die Mannschaft hat Charakter gezeigt.»
Bei ihrem achten ungeschlagenen Spiel nacheinander profitierten die Gäste von einem Strafstoß in der Anfangsphase, den Romano Schmid vor 15.000 Zuschauern verwandelte (14. Minute). Noch in der ersten Halbzeit legte Jens Stage nach (33.) und Marvin Ducksch (66.) besiegelte den versöhnlichen Saisonabschluss. Daran änderte auch Luca Kerbers Tor zum 1:3 nichts mehr (80.), denn sechs Minuten später stellte Keke Topp den alten Abstand wieder her.
Heidenheim muss in die Relegation
Werder hatte zwar lange um die erste Europapokal-Teilnahme seit der Saison 2010/11 gekämpft. Drei Remis nacheinander sorgten zuletzt allerdings dafür, dass die Bremer schon vor dem Anpfiff nur noch theoretische Chancen auf eine Rückkehr auf die internationale Bühne hatten.
Heidenheims Hoffnung auf die Rettung am letzten Spieltag geriet im Saisonfinale früh außer Reichweite. Zumal bei den Hausherren im Spiel nach vorn auch kaum etwas klappte - besonders vor dem Seitenwechsel.
«Eines darf nicht passieren: Wir dürfen nicht einen Millimeter enttäuscht sein, wenn wir Relegation spielen. Es ist schon mal eine Riesenleistung, dass wir in der Ausgangsposition sind», hatte FCH-Vorstandschef Holger Sanwald im Sky-Interview schon vorab gesagt. «Unser Aufstieg war damals ein Fußball-Wunder. Etwas Ähnliches müsste heute passieren.»
Müller zurück - und gleich machtlos
Doch Sanwalds Wunschszenario trat nicht ein, im Gegenteil: Bremens Schmid hatte gegen FCH-Rückkehrer Kevin Müller seine Nerven im Griff und traf vom Punkt. Der Torhüter stand nach einem heftigen Zusammenprall und inzwischen auskurierter Gehirnerschütterung wieder zwischen den Pfosten.
«Wir haben es gegen sie nicht oft geschafft, geduldig zu bleiben», hatte Bremens Trainer Ole Werner analysiert und aufgrund der Tabellensituation vermutet, dass der FCH die Gäste «in ein hektisches Spiel verwickeln» würde. Die frühe Führung spielte Bremen in die Karten. Werder ließ nach dem 1:0 Ball und Gegner laufen. Die Gastgeber hatten in der Anfangsphase nur bei ruhenden Bällen etwas Gefahr ausgestrahlt.
Wie man mit Standards erfolgreich sein kann, zeigten die Bremer: Nach etwas mehr als einer halben Stunde stieg Stage am höchsten und drückte einen Eckball per Kopf über die Linie.
Vierfach-Wechsel sorgt für Schwung
Schmidt reagierte zur Pause mit einem Vierfach-Wechsel - unter anderem brachte er Leonardo Scienza. Der Offensivspieler scheiterte am Pfosten (49.). Kurz zuvor schlenzte Paul Wanner den Ball über das verwaiste Bremer Tor.
Die Heidenheimer übten nun großen Druck aus. In einer hektischen zweiten Halbzeit verpassten sie es aber, sich zu belohnen, und mussten durch Ducksch auch noch das 0:3 hinnehmen. Die Hausherren gaben sich nicht auf und kamen durch den eingewechselten Kerber zum Anschlusstreffer. Aber dank Topp durften auch die Bremer noch einmal jubeln.
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