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Innenminister wollen bei Drohnenabwehr eng zusammenarbeiten

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) wird wegen der Abstimmung über das Rentenpaket im Bundestag am Freitag nicht mehr bei der Innenministerkonferenz in Bremen sein. / Foto: Sina Schuldt/dpa
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) wird wegen der Abstimmung über das Rentenpaket im Bundestag am Freitag nicht mehr bei der Innenministerkonferenz in Bremen sein. / Foto: Sina Schuldt/dpa

Drohnensichtungen an wichtigen Einrichtungen nehmen zu – jetzt ziehen Bund und Länder an einem Strang. Warum schnelle Entscheidungen bei Gefahr so wichtig sind.

Um unerlaubt fliegende Drohnen in Zukunft besser bekämpfen zu können, wollen die Innenminister von Bund und Ländern (IMK) ein Drohnenabwehrzentrum einrichten, das in knapp zwei Wochen eröffnet werden soll. 

Eine neu gegründete Bundespolizei-Einheit, die darauf spezialisiert ist, unbemanntes Fluggerät unschädlich zu machen, führte den Teilnehmern der IMK-Herbstkonferenz in Bremen in einem Park vor, wie das mit ihrem Gerät in der Praxis funktioniert. Mehrere Landesminister berichteten von den bei ihren Polizeien bereits vorhandenen Fähigkeiten zur Drohnenabwehr.

Drohnenabwehrzentrum soll bald Betrieb aufnehmen

Aus dem Kreis der Innenminister war zu hören, man habe für die geplante Zusammenarbeit in dem Drohnenabwehrzentrum einen tragfähigen Kompromiss gefunden. Dabei geht es einerseits darum, ein gemeinsames Lagebild zu erstellen und allen Beteiligten zugänglich zu machen. 

Andererseits muss dann, wenn «unkooperative Drohnen» gesichtet werden, bei denen Spionage, Sabotage oder gar ein Angriff auf Menschen zu befürchten ist, schnell entschieden werden, wer sich darum kümmert: die Landespolizei, die Bundespolizei oder die Bundeswehr. 

Auch die zivile Luftraumüberwachung müsse dort eingebunden sein, sagte Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD).

Flughäfen und Kasernen im Blick

Im Fokus stehen bei der Drohnenabwehr vor allem Flughäfen, Bundeswehr-Standorte und Energieversorger. Drohnensichtungen an wichtigen Einrichtungen in Deutschland haben nach Angaben der Bundesregierung seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zugenommen. Grote betonte jedoch: «Wir werden nicht neben jedes Kraftwerk, neben jede Hafenanlage eine Polizeieinheit stellen.» 

Flughafenverband hofft auf weniger Störungen des Flugbetriebes

Der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands, Ralph Beisel, sieht in den Plänen für das gemeinsame Zentrum einen wichtigen Schritt hin zu einer «zentralen, effizienten und einsatzsicheren Koordination in Drohnenlagen». Die neuen Systeme ermöglichten eine frühzeitige und zuverlässige Erkennung illegaler Drohnenaktivitäten. «Mit einem besseren Lagebild über Art, Häufigkeit und Flugprofile wächst zugleich die Erwartung der Flughäfen, dass Einschränkungen des Flugbetriebes künftig deutlich reduziert werden können.»

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte, nicht jede Drohne stelle automatisch eine Bedrohung dar. Gleichzeitig sei für ihn klar: «Wer uns bedroht, der muss damit rechnen, dass wir uns zur Wehr setzen.» Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sagte, die Bundeshauptstadt habe zur Drohnenabwehr bereits für die Sicherheit bei der Fußball-EM 2024 Kapazitäten aufgebaut.

Strittige Themen bei der Innenministerkonferenz

Weniger Einigkeit herrscht unter den noch bis Freitag in Bremen versammelten Ministern, was Maßnahmen gegen Gewalt bei Fußballspielen angeht. Besprochen werden müssen auch die Folgen der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems für die Länder. Das betrifft vor allem Bundesländer mit internationalen Flughäfen, an denen es Asylprüfungen für Menschen aus Staaten mit geringer Anerkennungsquote geben soll.

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