Mit einer neuen Allianz soll die Drohnenabwehr im Hamburger Hafen gestärkt werden. Ziel der Zusammenarbeit der Hafenbehörde HPA, der Polizei und des Rüstungskonzerns Rheinmetall sei die Entwicklung zukunftsweisender Technologien zum Schutz maritimer, ziviler und kritischer Infrastruktur, hieß es in einer Mitteilung der Polizei. Zuvor hatte das «Hamburger Abendblatt» darüber berichtet.
Gerade die weltweit hohe Dynamik bei der Weiterentwicklung von Drohnentechnologie mache eine stärkere Verzahnung von Sicherheitsbehörden, Betreibern von kritischer Infrastruktur und Industriepartnern notwendig, hieß es weiter in der Mitteilung. Als weltweit agierender Technologiekonzern verfüge Rheinmetall über umfangreiche Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen auf dem Gebiet der Detektion und Abwehr von Drohnen.
Partner wollen Konzept für Schutz des Hafens entwickeln
Sowohl die HPA als auch die Polizei hätten in den vergangenen Jahren in die Drohnenabwehr im Hamburger Hafen investiert. Bei der Vereinbarung geht es demnach vor allem um den Wissenstransfer. Eine entsprechende Projektgruppe soll aus rund 15 Teilnehmern bestehen.
Die drei Partner wollen ein Konzept für den Schutz des Hamburger Hafens vor Bedrohungen durch fliegende, schwimmende und tauchende Drohnen entwickeln. Konkrete Aufträge oder Beschaffungen seien mit der getroffenen Absichtserklärung zum jetzigen Zeitpunkt nicht verbunden.
Bund und Länder wollen sich enger austauschen
Mit einem norddeutschen Kompetenzcluster wurde den Angaben zufolge Anfang November bereits der Grundstein für eine gemeinsame Drohnenabwehrstrategie in Norddeutschland gelegt. In der Vergangenheit kam es vereinzelt zu Drohnensichtungen im Norden – etwa im September über einer Werft, einer Klinik und einem Kraftwerk in Schleswig-Holstein.
Auch zwischen Bund und Ländern sollen Kompetenzen bei dem Thema zusammengeführt werden. Am heutigen Mittwoch soll in Berlin ein Drohnenabwehrzentrum eingeweiht werden.
Bei der Drohnenabwehr stehen bundesweit vor allem Flughäfen, Bundeswehr-Standorte und Energieversorger im Fokus. Nach Angaben der Bundesregierung haben Drohnensichtungen an wichtigen Einrichtungen in Deutschland seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine stark zugenommen. Es geht um die Verhinderung von Spionage, Sabotage, Störungen des Luftverkehrs und die Abwehr etwaiger Angriffe.
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