Dank der schnellen Reaktion einer Frau ist in Bramsche bei Osnabrück ein versuchter Betrug eines falschen Polizisten verhindert worden. Bei einem Anruf am Donnerstagabend von dem angeblichen Polizisten, der Wertgegenstände von ihr haben wollte, wurde die 57-Jährige sofort misstrauisch und verständigte parallel über ihr Handy die richtige Polizei.
Die echten Beamten nahmen noch am Abend einen 41 Jahre alten Mann aus dem westfälischen Rheine fest. Er wollte die Beute abholen. Inzwischen sitzt er in Untersuchungshaft, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Bei der Festnahme leistete der Mann den Angaben zufolge Widerstand. Dabei wurde einer der Polizeibeamten verletzt und war nicht mehr dienstfähig.
Frau sollte Plastiktüte aus dem Fenster werfen
Der Anrufer hatte sich bei der Frau als Zivilbeamter ausgegeben und behauptet, dass in ihrer Nachbarschaft Einbrecher festgenommen worden seien. Ihre Wertsachen seien nun ebenfalls in Gefahr, daher wolle man diese abholen und sichern.
Die Frau sollte eine Plastiktüte mit Bargeld und Wertsachen aus dem Fenster werfen. Als der Tatverdächtige vor dem Haus erschien und die Tüte, in der allerdings keine Wertsachen waren, an sich nahm, griffen die echten Polizisten ein. Nach einer kurzen Flucht nahmen sie ihn fest.
Mindestens ein Jahr Freiheitsstrafe
Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat und möglichen Mittätern dauern noch an. Solchen Anrufen liege nach kriminalistischer Erfahrung stets eine gut organisierte Bandenstruktur zugrunde, erklärte dazu der Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück, Alexander Retemeyer. Für jede Einzeltat müssten Tatbeteiligte grundsätzlich mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr rechnen. Dies gelte auch für Personen, die die Beute abholen.
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