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Bilanz des Bremer Zolls: Weniger Kokain, mehr Fälschungen

Das Hauptzollamt Bremen zeigt sich zufrieden mit seiner Jahresbilanz. Die Einsatzkräfte stellten mehr als 400 Kilogramm Kokain sicher. (Archivbild)  / Foto: Sina Schuldt/dpa
Das Hauptzollamt Bremen zeigt sich zufrieden mit seiner Jahresbilanz. Die Einsatzkräfte stellten mehr als 400 Kilogramm Kokain sicher. (Archivbild) / Foto: Sina Schuldt/dpa

Drogen, gefälschte Artikel und Schwarzarbeit - die Ermittler und Ermittlerinnen des Bremer Zolls hatten auch im vergangenen Jahr viel zu tun. Wie fällt ihre Bilanz aus?

Mehr als 400 Kilogramm Kokain hat das Hauptzollamt Bremen im vergangenen Jahr sichergestellt. Nach der Rekordmenge von mehr als 1,8 Tonnen Kokain ist das ein deutlicher Rückgang, wie ein Sprecher der Behörde mitteilte. Gemessen an früheren Jahren sei die Menge jedoch weiterhin hoch. «Bremerhaven bleibt als einer der größten Häfen Europas weiterhin Einfallstor für den Rauschgiftschmuggel», sagte die Leiterin des Hauptzollamts Bremen, Nicole Tödter, laut Mitteilung. 

Demnach hat die Behörde die Sicherheitsmaßnahmen im Hafen von Bremerhaven ausgebaut - etwa mit einer neuen Röntgenfläche, mit der Seecontainer und Lastwagenladungen gescannt werden können. Über eine Telefonhotline können Hafenbeschäftigte verdächtige Vorgänge auch anonym melden. 

Der Bezirk des Hauptzollamts Bremen umfasst das Bundesland Bremen und Teile von Niedersachsen - etwa die Stadt Delmenhorst und den Landkreis Osterholz. Die Beschäftigten kontrollieren etwa an den bremischen Häfen, am Flughafen und Postsendungen.

Gefälschte Körperpflegemittel und Schwarzarbeit

Bei der Suche nach Produktfälschungen entdeckte das Hauptzollamt Bremen im vergangenen Jahr fast 150.000 gefälschte Waren im Wert von mehr als 1,3 Millionen Euro. Im Vergleich zum Jahr 2023 hat sich die Zahl der sichergestellten Produkte verdreifacht. Grund seien zwei Großeinfuhren gefälschter Körperpflegemittel, hieß es.

Auch im Kampf gegen die Schwarzarbeit zog das Hauptzollamt Bremen eine positive Bilanz. Die festgestellte Schadenssumme lag bei 19 Millionen Euro, das sind rund 2 Millionen Euro mehr als im Vorjahr 2023. Bei der Schadenssumme spielten nicht gezahlte Sozialversicherungsbeiträge, nicht gezahlte Steuern und sonstige Schäden wie nicht gezahlte Mindestlöhne eine Rolle. Die Ermittlungen führten zu Tausenden Strafverfahren und Bußgeldverfahren. «Schwarzarbeit ist Wirtschaftskriminalität, die unsere Wirtschaft und unser Sozialsystem gefährdet», so Tödter. 

Bei den Steuereinnahmen verzeichnete das Hauptzollamt Bremen einen Rückgang um 700 Millionen Euro auf knapp 3,8 Milliarden Euro. Der Rückgang der Einnahmen betraf vor allem die Einfuhrabgaben Zoll und Einfuhrumsatzsteuer. Diese müssen bei gewerblichen Einfuhren nicht unbedingt direkt bei der Einfuhr, sondern können auch später an einem anderen Ort in der Europäischen Union gezahlt werden.

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