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Rasenmähroboter dreht nachts durch und verwüstet Fußballfeld

Rasenmähroboter «Robby» hatte sich unbemerkt im Rasen festgefahren.  / Foto: Lars Penning/dpa
Rasenmähroboter «Robby» hatte sich unbemerkt im Rasen festgefahren. / Foto: Lars Penning/dpa

«Robby» sollte eigentlich nur wie üblich den Fußballplatz der SG Egels-Popens in Ostfriesland mähen. Doch bei norddeutschem Schietwetter versagte die Technik – mit chaotischen Folgen.

Rasenmähroboter «Robby» hat im ostfriesischen Aurich den bislang grünen Fußballplatz der Spielgemeinschaft Egels-Popens 1966 in eine Matschlandschaft umgestaltet. Weil sich der Roboter, der im Verein «Robby» genannt wird, bei schlechtem Wetter über Nacht unbemerkt festgefahren hatte, ist das Chaos nun groß – der Fußballplatz ist nicht mehr bespielbar. Furchen durchziehen einen Teil des Rasens, Modder bis zum Strafraum. «Da haben wir einige Hundert Quadratmeter zu erneuern», sagt Martin Monnerjahn, Vereinsvorsitzender beim Blick auf seinen Fußballplatz.

«Der Schaden ist da, wir können nicht spielen», sagt der Vereinschef. Dabei stünden gerade jetzt noch einige Punktspiele vor dem Ende der Hinrunde an. «Robby» vorzeitig in den Winterschlaf zu schicken, war für den Fußballverein keine Option. «Wir hatten noch Punktspiele und in den letzten Wochen war es noch sehr warm. Das heißt also, der Rasen ist noch ein bisschen gewachsen», sagt Monnerjahn. Nun ist an Kicken auf dem Rasen nicht mehr zu denken. 

Roboter im «Ackerbau-Modus»

Doch die Ostfriesen nehmen die Roboter-Panne auch mit Humor. Ein Foto von «Robby» und dem Rasenschaden machte zuerst in Sozialen Medien die Runde. «Es war einfach ein unglaublich kurioses Bild, mit dem ganzen Schlamm und dem ganzen Wasser», sagt Monnerjahn der Deutschen Presse-Agentur. Inzwischen melden sich Zeitungen und Radiosender aus ganz Deutschland bei dem kleinen Verein und möchten «Robbys» Geschichte hören. «Wir haben tatsächlich nie damit gerechnet, dass das solch eine Aufmerksamkeit hervorrufen würde», sagt Monnerjahn. 

Trotz des Schadens, der auf die Stadt Aurich zukommt, denn ihr gehört der Fußballplatz, kann man im Rathaus über die Irrfahrt des Rasenmährobotoers schmunzeln. Sieben Jahre hat «Robby» verlässlich den Fußballplatz gemäht. Nun habe sich «Robby» als «besonders engagierter "Mitarbeiter" der Stadt Aurich erwiesen», teilt ein Sprecher der Stadtverwaltung auf Anfrage mit. Die Maschine habe «seinem Pflichtprogramm kurzerhand ein Update verpasst und einen Ackerbau-Modus angeworfen» – ganz ohne Dienstanweisung. 

Im Rathaus will man kurzfristig prüfen, wie der städtische Fußballplatz durch Walzen oder Raseneinsaat wiederhergestellt werden kann. Aber: «Je nach Witterung ist voraussichtlich mit einer Umsetzung bis zum Frühjahr 2026 zu rechnen», teilt der Stadtsprecher mit.

Spendenkampagne gestartet

Die Spielgemeinschaft Egels-Popens 1966 will unterdessen nicht tatenlos bleiben und aus der Not eine Tugend machen. «Wir haben eine Spendenaktion gestartet», sagt Vereinschef Monnerjahn. In einem Online-Shop gibt es «Rettershirts» mit Rasenmähroboter «Robby» und dem verwüsteten Platz zu kaufen. «Technik kann man kaufen, Leidenschaft nicht!» heißt es dazu.

Die Spenden sollen etwa in einen vom Verein gepachteten B-Platz fließen, der aber auch saniert werden muss. Die Drainage dort sei abgängig und auch die Beleuchtung sei nicht ausreichend, erzählt Monnerjahn. Daher könne der Verein mit dem Spielbetrieb jetzt nicht einfach auf diesen Platz ausweichen. 

Mittelfristig wünschen sich die ostfriesischen Fußballer auch einen Kunstrasenplatz. Da könnte «Robby» dann auch keinen Schaden anrichten. «Robby» dürfe aber trotzdem weiter an anderer Stelle mähen, heißt es vom Verein.

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