Als erstes Bundesland plant Bremen eine Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte. Das Pilotprojekt beginnt am 1. August 2026 an ausgewählten Schulen, wie das Bildungsressort mitteilte. Grundlage ist ein Beschluss des Bremer Senats.
Lehrkräfte sollen Arbeitszeit mit App erfassen
Bis zu den Sommerferien sollen die Schulen für das Pilotprojekt ausgewählt werden, dabei sollen verschiedene Schularten und Berufsgruppen berücksichtigt werden. Im Anschluss will die Behörde die Aufgaben der Lehrkräfte und die dafür angestrebten Arbeitszeiten festlegen und die Technik entwickeln lassen.
Die teilnehmenden Lehrkräfte sollen ihre Arbeitszeit für ein Jahr in einer App erfassen. Eine Arbeitsgruppe wird das Projekt begleiten. Das Bildungsressort rechnet damit, dass die Ergebnisse des Projekts Anfang 2028 vorliegen.
Behörde ist dazu verpflichtet
Die Erfassung der Arbeitszeit bedeute einen tiefgreifenden Wandel für Schulen, Lehrkräfte und Schulleitungen, argumentiert die Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD). «Deshalb gehen wir diesen Schritt gut vorbereitet, mit genug Zeit für Planung, Begleitung und Auswertung.»
Nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts von 2022 müssen alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer - also auch Lehrkräfte - ihre Arbeitszeiten vollständig dokumentieren. Der Personalrat Schulen hatte gefordert, dass die Arbeitszeit der Bremer Lehrkräfte schon ab diesen Sommer erfasst wird und zog vor Gericht - jedoch ohne Erfolg.
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