loading

Nachrichten werden geladen...

Veröffentlicht mit CMS publizer®

Sanierung von Oldenburgs Gleishalle dauert zwei Jahre länger

Die Schäden an den Stahlträgern der Oldenburger Gleishalle sind größer als gedacht - deshalb wird die Sanierung laut der Bahn länger dauern. (Archivbild) / Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Die Schäden an den Stahlträgern der Oldenburger Gleishalle sind größer als gedacht - deshalb wird die Sanierung laut der Bahn länger dauern. (Archivbild) / Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Die Gleishalle des Oldenburger Hauptbahnhofes wird nach historischem Vorbild saniert. Doch bei der Prüfung der ersten Stahlteile stellt sich heraus: Die Arbeiten werden aufwendiger als gedacht.

Wegen unerwartet starker Korrosionsschäden wird sich die Sanierung der historischen Gleishalle des Oldenburger Hauptbahnhofs um zwei Jahre verzögern. Ursprünglich hatte die Deutsche Bahn (DB) geplant, die einzige noch in Niedersachsen vorhandene historische Gleishalle bis Ende 2027 zu erneuern - nun sollen die Arbeiten voraussichtlich bis Ende 2029 dauern, wie der Konzern mitteilte. Reisende müssen sich zeitweise auf Einschränkungen einstellen, da teils Bahnsteige für die Bauarbeiten gesperrt werden.

Die Gleishalle des Bahnhofsgebäudes stammt von 1915. Da die Statik des Bauwerks nicht mehr ausreichend war, werden die insgesamt drei Hallenschiffe seit vergangenem Jahr erneuert. Eine Stahlbaufirma im ostfriesischen Westoverledingen (Landkreis Leer) arbeitet dafür die Stahlträger auf. 

Was in der Werkstatt deutlich wurde

«Die Sichtungen und Prüfverfahren an den Stahlbauteilen des Hallenschiffs am Bahnsteig 7/8 haben leider starke Korrosionsschäden zutage gebracht», sagte der DB-Gesamtprojektleiter Felix Burckhardt in einer Mitteilung. «Besonders stark sind die Schäden an den Verbindungsstellen und in den Bereichen der Stahlträger, die zuvor durch Anbauteile verdeckt waren.» Das bedeute, dass sich auch für die anderen beiden Hallenschiffe über den Gleisen 3/4 und 5/6 der Prüf- und Reparaturaufwand erhöhe. 

Die Bahn investiert nach früheren Angaben rund 80 Millionen Euro in die Sanierung der Gleishalle. Mit diesem Kostenrahmen werde trotz der längeren Sanierungszeit auch weiterhin gerechnet, sagte eine Bahnsprecherin. Der Großteil der Summe sind für die Demontage, Aufarbeitung und Wiedereinsetzung der drei Hallenschiffe inklusive der Glasdächer und tragenden Elemente vorgesehen. 

Was die Stadt Oldenburg erwartet

Die Zukunft des denkmalgeschützten Bauwerks war längere Zeit unklar, denn die Bahn hatte phasenweise überlegt, die im Jugend- und Heimatstil errichtete Halle aus Kostengründen abzureißen und durch einzelne Bahnsteigdächer zu ersetzen. Der Bahnhof, den täglich rund 25.000 Passagiere passieren, ist Eigentum der Deutschen Bahn.

Oldenburgs Stadtbaurätin Christine-Petra Schacht erwartet, dass die Stadt später mit der sanierten Gleishalle einen «der schönsten und charmantesten Hauptbahnhöfe der Republik» vorweisen könne. «Dass sich der Zeitplan nun um voraussichtlich zwei Jahre verzögert, ist natürlich für alle Beteiligten sehr bedauerlich - aber angesichts der nicht vorhersehbaren Schäden in den Stahlträgern auch nachvollziehbar», teilte Schacht mit. 

Der Sanierungsplan der Bahn sieht vor, dass als Erstes das Hallenschiff an den Bahnsteigen 5/6 fertig erneuert sein soll, voraussichtlich bis Mitte 2027. Zuvor wird auch an anderen Stellen gearbeitet. Zum Beispiel werden laut Bahn zurzeit die Fundamente des Hallenschiffes 7/8 saniert. Von diesem Spätsommer an soll das Hallenschiff 3/4 zurückgebaut werden. Während der Sanierungsarbeiten soll zudem der Bahnsteig 5/6 um rund 50 Meter verlängert werden.

Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten