loading

Nachrichten werden geladen...

Veröffentlicht mit CMS publizer®

Vogelgrippe: Eine Million Tiere in Niedersachsen getötet

Hunderttausende Tiere sind auch in diesem Jahr bereits wegen der Vogelgrippe getötet worden. (Symbolbild) / Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Hunderttausende Tiere sind auch in diesem Jahr bereits wegen der Vogelgrippe getötet worden. (Symbolbild) / Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Mehr als eine Million Tiere sind seit Jahresbeginn in Niedersachsen wegen der Vogelgrippe getötet worden. Betroffen sind dem Agrarministerium zufolge vor allem Hühner und Puten.

Bis zum 12. November, 16.00 Uhr, wurden den Angaben zufolge 1.016.282 tote Tiere nach 63 Ausbrüchen der Geflügelpest erfasst. Der weit überwiegende Teil davon entfällt auf die aktuelle Welle seit Mitte Oktober, allein in diesem Zeitraum waren es 54 Ausbrüche. Zu den am stärksten betroffenen Regionen zählen die Landkreise Cloppenburg, Vechta und Rotenburg. An der Tierseuche verendete Wildvögel sind in der Zahl nicht mit erfasst.

Agrarministerin Miriam Staudte (Grüne) ruft alle Betriebe weiterhin zu strikter Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen sowie unverzüglicher Meldung von Verdachtsfällen auf. Die Schwerpunkte der Ausbrüche lägen wieder in Stallhaltungen in Landkreisen mit intensiver Geflügelhaltung. «Die Geflügeldichte ist ein wesentlicher Faktor, der die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs erhöht», betonte Staudte. Es müsse mittelfristig zu Lösungen mit der Wissenschaft kommen. Auch den Bund sieht die Grünen-Politikerin in der Pflicht, die Wissenschaft zu hören und Haltungsformen endlich krisenresilient und tierwohlorientiert weiterzuentwickeln.

Schon 2021 und 2022 gab es mehr als eine Million tote Tiere

Niedersachsen ist ein wichtiges Agrarland mit vielen Geflügelbetrieben. 2024 gab es zwischen Nordsee und Harz mehr als 4.400 Betriebe mit mehr als 20 Millionen Legehennen. Zudem wurden rund 927.000 Tonnen Geflügel geschlachtet – das entsprach 59 Prozent des Schlachtgeflügels bundesweit.

Ausbrüche der Vogelgrippe führen daher in Niedersachsen oft dazu, dass viele Tiere getötet werden. So wurden im Jahr 2021 bereits 1,17 Millionen tote Tiere erfasst, im Jahr darauf waren es 1,25 Millionen. Die Agrarministerin hatte das Land von diesen Werten Ende Oktober jedoch noch «ganz, ganz weit entfernt» gesehen. Im vergangenen Jahr lag die Zahl der wegen der Vogelgrippe getöteten Tiere mit rund 179.000 deutlich niedriger.

Bisher kein Fall von Vogelgrippe beim Menschen in Deutschland

Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, haben viele Regionen Niedersachsens Schutzmaßnahmen angeordnet. So muss Geflügel vielerorts in Ställen oder unter Abdeckungen gehalten werden. In einigen Landkreisen wurde Jägern zudem übergangsweise erlaubt, offensichtlich kranke Wildvögel wie Kraniche zu erschießen.

Wer in der Natur auf tote oder kranke Wildvögel stößt, sollte die Tiere nicht anfassen, denn auch Menschen können das Virus weiterverbreiten. Ein Fall von Vogelgrippe beim Menschen ist laut Robert Koch-Institut in Deutschland bisher aber nicht bekannt geworden.

Tierhalter bekommen eine gesetzlich geregelte Entschädigung, wenn ihre Tiere auf behördliche Anordnung hin getötet werden oder sie nach der Anordnung verenden. Der Höchstbetrag dafür liegt bei Geflügel derzeit bei 50 Euro pro Tier – der Bund plant eine Anhebung auf bis zu 110 Euro. Die Entschädigung bezahlt zur Hälfte das Land, die andere Hälfte trägt die Niedersächsische Tierseuchenkasse.

Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten