Bei den Fußball-Spielen der drei Profiligen hat es in Niedersachsen in der vergangenen Saison deutlich weniger Vorkommnisse gegeben. Nach Informationen des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres, Sport und Digitalisierung ist die Zahl der Straftaten in den Stadien um 53 Prozent von 688 auf 364 Fälle zurückgegangen. Auch die Zahl der Verletzten im Kontext der Begegnungen ging um 46 Prozent von 97 auf 52 Personen zurück. Das führte auch zum Einsatz von weniger Polizisten.
«Die Reduzierung der Gewalt in den niedersächsischen Stadien ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Doch die Zahlen zeigen auch, dass wir noch nicht am Ziel sind. Wir müssen auch in der kommenden Saison wachsam bleiben und unsere Anstrengungen verstärken», sagte Niedersachsens Ministerin für Inneres, Sport und Digitalisierung, Daniela Behrens. Vor allem der Einsatz von Pyrotechnik in den Stadien bleibe ein Problem.
Vereine in der Pflicht
Behrens sieht daher die Vereine weiter in der Pflicht. Dass die Zahl der Ordnungskräfte gesunken sei, kritisierte Behrens genauso wie den Rückgang bei den verhängten Stadionverboten. «Es ist enttäuschend zu sehen, dass die Vereine weniger Personal eingesetzt und weniger Stadionverbote ausgesprochen haben, während die Polizei ihre Maßnahmen intensiviert hat. Die Vereine müssen ihrer Verantwortung gerecht werden und aktiv zur Sicherheit beitragen», forderte die SPD-Politikerin.
Beim Zweitliga-Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig waren in der Saison 2024/25 in beiden Partien nur wenige Gästefans zugelassen. An dieser von Behrens angeordneten Maßnahme hatte es auch viel Kritik gegeben. Dennoch schließt Behrens nicht aus, dass es auch in der an diesem Wochenende beginnenden Spielzeit wieder zu einer Reduzierung des Gästekontingents bei den Duellen kommen kann.
Polizei entscheidet
«Wir erwarten von den Vereinen, dass sie aus den Erfahrungen der
vergangenen Saison lernen und ihre Sicherheitskonzepte entsprechend anpassen», sagte die Ministerin. «Wenn die Polizei vor Ort zu der fachlichen Einschätzung gelangt, dass dies nicht in ausreichendem Maße geschieht, bleiben alle Instrumente wie die Anordnung eines personalisierten Ticketings oder einer Reduzierung des Gästefankontingents auch für die kommenden Derbys auf dem Tisch.»
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