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Jeder Sechste in Niedersachsen ist armutsgefährdet

Auf Spenden angewiesen sein will niemand – doch viele Niedersachsen leben an der Armutsgrenze. (Symbolbild) / Foto: Friso Gentsch/dpa
Auf Spenden angewiesen sein will niemand – doch viele Niedersachsen leben an der Armutsgrenze. (Symbolbild) / Foto: Friso Gentsch/dpa

1,3 Millionen Menschen in Niedersachsen leben am Rande der Armut. Wo die Grenze dafür liegt und wer besonders häufig betroffen ist.

Vor allem junge Erwachsene sind betroffen: In Niedersachsen sind rund 1,3 Millionen Menschen von Armut bedroht. Die Armutsgefährdungsquote lag damit 2024 bei 16,6 Prozent, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Das ist ein leichter Anstieg um 0,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.

Bei den 18- bis 25-Jährigen fiel demnach sogar jeder Vierte (25,4 Prozent) in die Kategorie der sogenannten relativen Einkommensarmut. Dazu zählt, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommens zur Verfügung hat. 2024 lag dieser Wert für einen Ein-Personen-Haushalt bei 1.284 Euro im Monat, für einen Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2.697 Euro. 

Frauen waren den Angaben nach mit einer Armutsgefährdungsquote von 17,7 Prozent etwas häufiger betroffen als Männer (15,4 Prozent). Deutliche Unterschiede zeigten sich zudem zwischen Menschen mit Migrationshintergrund (30,1 Prozent) und ohne Migrationshintergrund (11,8 Prozent). 

«Ergebnis politischer Entscheidungen»

Die Landesarmutskonferenz nannte es inakzeptabel, wenn etwa Kinder in Armut aufwachsen oder Rentner sich ihre Medikamente nicht leisten können. «Armut ist kein Schicksal, sondern das Ergebnis politischer Entscheidungen und damit auch veränderbar», sagte Geschäftsführer Fabian Steenken.

Der Zusammenschluss von Verbänden, Gewerkschaften und Initiativen fordert daher unter anderem eine Vermögensabgabe für «Überreiche», mindestens 10.000 neue Sozialwohnungen pro Jahr, einen kostenlosen Nahverkehr für alle sowie den Ausbau von Kitaplätzen und Ganztagsbetreuung für arme Familien.

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