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Zahl gemeldeter Behandlungsfehler in Niedersachsen steigt

Patientinnen und Patienten haben laut Techniker Krankenkasse im vergangenen Jahr mehr Verdachtsfälle auf Behandlungsfehler in Niedersachsen gemeldet. (Symbolbild) / Foto: Martin Schutt/dpa
Patientinnen und Patienten haben laut Techniker Krankenkasse im vergangenen Jahr mehr Verdachtsfälle auf Behandlungsfehler in Niedersachsen gemeldet. (Symbolbild) / Foto: Martin Schutt/dpa

Behandlungsfehler können jeden treffen - viele Opfer gibt es jedes Jahr. In Niedersachsen steigt die Zahl der gemeldeten Verdachtsfälle. Und die Techniker Krankenkasse hat eine Vermutung.

Einen Anstieg bei den gemeldeten Verdachtsfällen auf medizinische Behandlungsfehler hat die Techniker Krankenkasse 2024 in Niedersachsen registriert. Insgesamt 549 Patienten und Patientinnen hätten sich im vergangenen Jahr wegen des Verdachts auf einen Behandlungsfehler gemeldet, teilte die Kasse mit. Das seien sechs Prozent mehr als 2023 - damals waren es 518 Fälle. Allerdings seien vermutete Behandlungsfehler oft aus Unsicherheit oder Unwissenheit nicht gemeldet worden. 

Hohe Dunkelziffer vermutet

«Wir gehen von einer erheblichen Dunkelziffer aus», sagte Sabrina Jacob, die kommissarische Leiterin der niedersächsischen Landesvertretung der Kasse. Sie forderte eine gesetzliche Meldepflicht, um die systematische Auswertung von Fehlerquellen und auch Verbesserungen zu ermöglichen: «Fehler dürfen nicht länger unter dem Radar bleiben.» Die Krankenkasse hat eigenen Angaben zufolge über 960.000 Versicherte in Niedersachsen.

Die meisten gemeldeten Fälle im vergangenen Jahr betrafen die Chirurgie (176 Fälle oder 32 Prozent aller Meldungen), gefolgt von der Zahnmedizin und Kieferorthopädie (88 Fälle oder 16 Prozent). Auf den weiteren Plätzen folgten Geburtshilfe und Gynäkologie (acht Prozent), Allgemeinmedizin (sieben Prozent), Orthopädie (sechs Prozent) und Pflegefehler (vier Prozent). 

Schwere Lungenentzündung oder leichte Grippe?

Beispiele für Behandlungsfehler waren Missverständnisse im medizinischen Team, die zu einer falschen Medikamentengabe oder -dosierung führen. So könne die falsche Dosierung von Blutverdünnungsmedikamenten zu einer Blutung führen, teilte die Kasse mit. Auch komme es zu Diagnosefehlern, die eine falsche oder unnötige Behandlung verursachten - wenn etwa eine schwere Lungenentzündung für eine leichte Grippe gehalten werde. 

Ein chirurgischer Fehler sei etwa die Operation am falschen Körperteil, aber auch bei einer Operation im Körper zurückgelassene Fremdkörper wie Tupfer fielen darunter. Dazu kommen Geburtsfehler wie etwa eine falsche Anamnese oder unzureichende Überwachung.

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